MAN-Schienenbus
Auf der Oleftalbahn ist einer der wenigen erhaltenen Schienenbusse der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) im Einsatz. Seit der Saison 2013 wird MAN VT 9 im Pendelverkehr auf der Oleftalbahn eingesetzt. Dies ist der 1969 letztgebaute MAN-Schienenbus mit der Fabriknummer 151 436.
Bei der Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG) war der Triebwagen auf der Münstertalbahn Krozingen-Münstertal-Sulzburg eingesetzt und wechselte in den 1990er-Jahren nach Meckesheim. Im Jahre 2011 wurde VT 9 wie bereits im Jahr 1998 die VT 23, 25 (beide zuvor MEG), 6 (Zuvor VEE) und 7 an die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) GmbH abgegeben.
MAN VT9 am Bahnhof Blumenthal
Der MAN-Schienenbus wurde in den 1950er und 1960er Jahren an viele Privatbahnen ausgeliefert, während die Deutsche Bundesbahn in großen Stückzahlen den kleineren und schlichteren "Uerdinger Schienenbus" (Baureihen VT 95 und VT 98) beschaffte. Der MAN-Triebwagen ist im Unterschied zum "Uerdinger" stärker motorisiert, verfügt über ein automatisches Diwabusgetriebe und ein Einachs-Drehgestell. Dies erhöhte den Fahrkomfort für Fahrgast und Triebfahrzeugführer. Neben den Uerdinger VT 95 und 98 auf Seiten der DB muss auch der MAN-Schienenbus bei den NE-Bahnen als "Retter der Nebenbahnen" bezeichnet werden.
Innenraum MAN VT ©W. Heller
Die Firma MAN baute den Triebwagen für verschiedene Leistungsanforderungen in einer ein- und einer zweimotorigen Variante, was zu einem Leistungsspektrum von etwa 180 bis 400 PS führte. Aufgrund der Leistungsstärke dieses Triebfahrzeugs wurden einige Exemplare sogar als Schlepptriebwagen konstruiert und erhielten eine Zug- und Stoßeinrichtung, wie sie bei Lokomotiven üblich ist. VT 6 zog daher z.B. bis in das Jahr 1998 auf der "Kaiserstuhlbahn" schwere Güterzüge.
Der VT 9 befährt die Oleftalbahn mit 2 x 200 PS und maximal 50 km/h. Zugelassen ist der Triebwagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Bei der Mitfahrt erhalten Sie gerne auch weitere technische Informationen. Steigen Sie ein und schauen Sie dem Triebfahrzeugführer bei seiner Arbeit über die Schulter.
Führerstand des MAN VT ©W. Heller